Storyboarding – Kreatives Problemlösen (4)

Storyboarding: Wie lässt sich die Phase der Klärung in der Praxis umsetzten? Wie kann man eine Vision visualisieren? Wie erarbeitet man sich pragmatisch einen Lösungsweg? In dieser Folge, lesen Sie über Storyboarding und weitere Kreativitätstechniken, die Sie in der Klärungsphase anwenden können.

Mit der letzten Folge haben Sie die beiden Schritte aus der Phase der Klärung kennengelernt. Nun geht es darum die Theorie in die Praxis umzusetzen.

Zur Erinnerung, die Klärungsphase, in der Folge über kreatives Problemlösen, hatte folgende Schwerpunkte:

  • Einen kreativen Prozess anstoßen
  • Informationen sammeln und die Problemsituation erfassen
  • Mit dem Blick in die Zukunft gewandt, ein positives Abbild vom gewünschten Zustand erschaffen
  • Sich vom Problemzustand abwenden und in die Lösungsorientierung zu gehen
  • Etappenziele erfassen, auf dem Weg zur Problemlösung

Eine wesentliche Eigenschaft des kreativen Problemlösens ist, sich stückweise in die Detailbetrachtung zu begeben. Dabei bewegt man sich von der vagen Vorstellung, hin zum umsetzbaren Plan. Das heißt, sich stückweise und nacheinander immer tiefer in den Lösungshergang hineinzuversetzen.

Wissenswertes über Kreativitätstechniken

Kreativitätstechniken, eingebettet in einer struktuierteren Methode, wie CPS, bilden eine sehr mächtige Vorgehensweise. Zum einem unterstützt die richtige Technik förderliche Verhaltens- und Denkweisen, zum anderen blenden sie hinderliche Verhaltensweisen aus.

Indem Sie das tun, was in einer bestimmten Situation am förderlichsten ist, lenken Sie den Fokus auf nur wenige Aspekte. Dadurch reduziert sich die Komplexität bei der Problembewältigung maßgeblich. Durch leichte Modifikation lassen sich die meisten Techniken sowohl als Einzel- als auch als Gruppentechnik anwenden. Kreativitätstechniken

  • Befeuern den Entwicklungsprozess zur Lösungsfindung: Beschleunigen das Auseinandersetzen mit der Problemsituation
  • Strukturieren Ihre Gedanken und dienen der Visualisierung
  • Setzen situationsbedingt den Fokus auf bestimme Verhaltens- und Denkweisen
  • Berücksichtigen Persönlichkeitseigenschaften und Gruppenphänomene, wie z.B. Intro- und Extraversion
  • Verändern Gewohnheiten: „Mach mal etwas anderes!“
  • Vergrößern Ihren Handlungsspielraum: Lassen neue Ideen entstehen, finden weitere Optionen und Möglichkeiten
  • Trainieren/reanimieren kreativ-innovative Fähigkeiten

Mit der folgenden Sequenz an Kreativitätstechniken können Sie die wesentlichen Aspekte der Klärungsphase adressieren: W-FragenBild einer VisionStoryboardingDisney-Methode.

W-Fragen

W-Fragen helfen Ihnen beim Beschaffen von Informationen. Dafür erstellen Sie sich einen Fragen-Katalog zur Klärung der Situation. Somit werden Sie veranlasst sich mit Ihrem Problemzustand auseinanderzusetzen. Hierfür sammeln Sie grundlegende Informationen zum Problem und erhalten so einen Überblick über Ihre Situation.

Dabei gehen Sie so vor: Sammeln Sie W-Fragen, die mit wer, wie, wo, weshalb, warum und wann beginnen und beantworten diese. Dazu halten Sie sich die Problemsituation vor Augen.

Wer-Fragen

  • Wer ist alles am Problem beteiligt, direkt und indirekt?
  • Wer könnte noch zusätzliche Informationen haben oder beschaffen?
  • Wer hat ein Interesse, das sich etwas verändert/gleich bleibt?
  • Wer könnte unterstützend wirken?

Wie-Fragen

  • Wie konnte die jetzige Situation überhaupt erst entstehen?
  • Wie sehen andere die Situation?
  • Wie lassen sich weitere Information darüber sammeln?
  • Wie könnten andere behilflich sein?

Wo-Fragen

  • Wo müssen wir als erstes ansetzten?
  • Wo wirkt sich das Problem am stärksten aus?
  • Wo befinden sind die schwächsten Stellen vom Produkt, System, Verhalten o.ä.?
  • Wo und in welchen Situationen konnte man das Problem erfolgreich beheben?

Was-Fragen

  • Was wissen wir/wissen wir nicht über das Problem?
  • Was will man mit dem derzeitigen Zustand verhindern? Welches andere Problem vielleicht vermeiden?
  • Was kann man von anderen, mit ähnlichem Problem, lernen?
  • Was hält uns davon ab, etwas am Zustand zu verändern?

Warum-Fragen

  • Warum sind bislang keine Schritte unternommen worden?
  • Warum sind andere Maßnahmen bislang gescheitert?
  • Warum konnten andere die Situation bislang nicht entschärfen?
  • Warum ist das Problem überhaupt erst entstanden?

Wann-Fragen

  • Wann trat das Problem das erste Mal auf?
  • Wann kann mit der Lösung des Problems begonnen werden?
  • Wann sollten Veränderungen sichtbar werden?
  • Wann sollte das Problem komplett gelöst sein?
  • Wann wäre es sinnvoll andere in den Lösungsprozess mit einzubeziehen?

Sicherlich fallen Ihnen weitere Fragen ein. Diese nehmen Sie dann mit auf. Denn die Vorgehensweise soll Sie animieren, sich mit den Hintergründen der Situation sowie dessen Historie und Zukunft zu beschäftigen.

Und darauf sollten Sie achten:

    • Verschaffen sie sich einen Überblick über die Situation. Gehen Sie nicht in die Detailbetrachtung. Diese erfolgt erst in der Phase der Transformation.
    • Vermeiden Sie negativ formulierte Fragen, wie z.B. „Wieso gelingt es uns nicht, den Ausschuss zu reduzieren?“. Besser fragen Sie, „Wie könnte es gelingen, den Ausschuss weiter zu reduzieren?“.

Bild einer Vision

Der Übergang zur lösungsorientierten Denkweise beginnt damit, dass Sie sich den Zustand vorstellen, wenn das Problem gelöst ist. Darüber haben Sie bereits im Abschnitt Eine Vision transparent machen erfahren. Dieses Bildnis soll Mut machen und andere animieren sich am Denkprozess zu beteiligen.

Nehmen Sie sich dazu ausreichend Zeit. Entspannen Sie sich und schießen Sie die Augen, wenn sie möchten. Schreiben Sie Ihre Gedanken danach auf. Oder benutzen Sie Post-Its. Sehr hilfreich sind einfache Zeichnungen oder Symbole. Dazu ist wichtig, dass das Bild oder die Beschreibung positive Emotionen und Zustimmung hervorruft.

Beispiel einer Vision: „Eine gemeinsame Sprache sprechen“

In diesem Bespiel ging es darum wie Silodenken von Experten zu Schwierigkeiten in der Kommunikation führte. Mit der Vision sollte angeregt werden, eine Lösung dafür zu finden, wie, mit welchen Mitteln man sich zukünftig allgemein verständlich austauschen kann.

Storyboarding

Storyboards werden in der Filmindustrie zur Visualisierung von Drehbüchern verwendet. Mittels skizzenhafter Darstellungen werden einzelne Filmszenen vor dem eigentlichen Drehbeginn geplant.

Beim Storyboarding als Kreativitätstechnik stellen Sie die Sequenzen vom Problemzustand zum gelösten Zustand dar. Dafür eignet sich das Bild Ihrer Vision. Damit starten Sie. Im nächsten Schritt stellen Sie Ihre Ausgangssituation dar. Dies ist Ihre Problemsituation heute und jetzt. Dann schließen Sie die Lücken zwischen dem ersten und dem letzten Bild. Dazu denken Sie der Reihe nach an Ihre Herausforderungen. Hier stellen Sie sich wieder vor, wie es sein wird, wenn Sie die jeweilige Herausforderung bereits gemeistert haben. Gehen Sie schrittweise vor. Nun überlegen Sie sich, was Sie vorab dafür benötigen und tun müssen. Nacheinander entstehen so Bilder der einzelnen Etappenziele.

Hinweis: Wenn Ihnen das Zeichnen nicht liegt, benutzen Sie einfache Symbole oder Bilder aus dem Internet. Kunstwerke sind nicht nötig. Vielmehr geht es darum, sich die Zustände, Szenen oder Bilder vorzustellen. Beschreiben Sie zunächst was sie sehen und dabei denken. Notieren Sie ihre Ergebnisse, z.B. mittels Post-Its, die Sie in die jeweilige Bildszene heften.

Idealerweise kommen Sie beim Storyboarding auf 6-8 Bilder. Nutzen Sie auch an dieser Stelle wieder das Ergebnis, um andere an ihren Gedanken teilhaben zu lassen.

Storyboarding an der Stellwand gibt genügend Platz für Post-Its oder Moderartionskarten

Beispiel mit einfachen Symbolen

Disney-Methode

Mit der Disney-Methode betrachten Sie Ihr Problem aus der Sicht von 3 Personen: Einem Träumer, einem Realisten und einem Kritiker. Bislang war der Fokus auf den Träumer und Realisten gerichtet. Dort haben sie bewusst darauf verzichtet, sich mit belastenden oder hinderlichen Fragestellungen zu beschäftigen. Jedoch ist eine kritische Auseinandersetzung damit noch nicht vom Tisch.

Für eine ausgewogene Betrachtungsweise

Mit dem Kritiker betrachten Sie nun Ihren Lösungsweg aus einer kritischen Sichtweise. Hierbei stellt der Kritiker nicht Sie selbst in Frage, sondern nur die Vorgehensweise Ihrer Problemlösung. So zerstört der Kritiker nicht das, was Sie sich bislang erarbeitet haben. Vielmehr ist zwischen den Parteien zu verhandeln. Oft haben Träumer und Kritiker überzogene Vorstellungen, die es abzuwägen gilt. Ziel dieser Vorgehensweise ist es, eine Situation zu schaffen, mit der alle drei Parteien gut leben können.

Eine sehr gut gemachte und auf den Punkt gebrachte Arbeitsanweisung zur Disney-Methode liefert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Hier als PDF zum Herunterladen.

Schlussbetrachtung

Mit diesen Kreativitätstechniken haben Sie eine Möglichkeit kennengelernt, wie Sie die Phase der Klärung in die Praxis umsetzen können. Die Vorgehensweise ist eine von vielen Möglichkeiten und hängt von Ihrer persönlichen Situation ab. Vermutlich werden Sie andere Anforderungen an Ihre Vorgehensweise haben.

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Und wie geht es weiter?


CPS im Überblick

In der Folge über kreatives Problemlösen haben Sie nun die Phase der Klärung auch in der Praxis kennengelernt. In der nächsten Folge lesen Sie, wie Sie in der Phase der Transformation Ideen entwickeln, um dann für Ihre Herausforderungen Lösungen zu formulieren.


Norbert

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